Darauf solltest du beim Spitzfederkauf achten
Die Vielfalt an Spitzfedern ist riesig, und wenn man gerade erst mit der Kalligrafie begonnen hat, weiß man oft nicht so recht, zu welcher Feder man greifen soll. Welche Federn eignen sich gut für den Anfang? Das ist nicht pauschal zu beantworten, denn als solche ausgewiesene Anfängerfedern gibt es nicht. Jede Feder hat andere Eigenschaften. Und da auch die oder der Schreibende ganz eigene Schreibgewohnheiten hat, gilt es, sehr unterschiedliche Bedürfnisse zu erfüllen. Dennoch kann man sich der Frage nach der besten Feder für den Anfang ein wenig annähern.
Flexibilität der Feder
Eine der wesentlichen Eigenschaften von Spitzfedern ist ihre Flexibilität. Je flexibler die Spitze, desto mehr Tinte fließt auf Druck hinaus, desto weniger Druck muss man ausüben, um starke Abwärtsstriche zu erzeugen. Je flexibler die Feder, desto mehr Fingerspitzengefühl ist daher oft gefragt.
Wer den Umgang mit der Feder noch nicht gewohnt ist, hat meist einen recht festen Griff. Daher eigenen sich weniger flexible Federn für die ersten Schritte in der Kalligrafie meist besser als flexiblere Federn. Auf Erstere kann viel Druck ausgeübt werden, ohne dass sie den Dienst verweigern. Übt man auf flexiblere Federn hingegen zu viel Druck aus, kann es passieren, dass entweder zu viel Tinte (auf einmal) fließt oder die Tinte gar nicht mehr fließen will. Wer grundsätzlich eher zaghaft ist und weniger Druck ausübt, kann jedoch sicher auch zu Beginn schon flexible Federn gut verwenden.
Um festzustellen, welche Feder dir am besten liegt, gibt es nur eine Lösung: ausprobieren. Kauf dir zwei, drei unterschiedliche Federn mit unterschiedlicher Flexibilität und teste, mit welcher du am besten zurecht kommst.
Empfehlungen für Kalligrafie-Neulinge
Dies sind einige der Federn, die ich selbst sehr schätze und von denen ich denke, dass sie sich gut für den Anfang eignen. Bis auf die Hunt 22b sind die hier aufgeführten Federn in der Regel auch im lokalen Fachhandel (z. B. Bastelläden) erhältlich.
- G-Federn sind gute Anfängerfedern: Sie kratzen kaum und sind nicht allzu flexibel, halten also auch viel Druck aus: Nikko-G, Tachikawa-G, Zebra-G – Ausnahme: die Leonhard-G, ihre Eigenschaften weichen von denen der anderen G-Federn ab.
- Brause 361 (Steno; Blue Pumpkin): etwas flexibler als die G-Federn.
- Hiro Leonardt 700: recht fein und klein, dabei aber eher unflexibel.
- Leonhard „Crown“, no. 41: nicht ganz so fein, etwas flexibler, aber kaum kratzig.
- Hunt 22b: etwas flexibler, etwas kratziger, für „fortgeschrittene Anfänger“ geeignet.
Welche weiteren Eigenschaften Federn haben, was vor und bei ihrem Gebrauch zu beachten ist und wo es sie zu kaufen gibt, kannst du hier nachlesen.
Auch interessant …
… und gerade für den Anfang hilfreich, um sich einen Überblick über die Federn und ihre Eigenschaften zu verschaffen: die „Federbibliothek“:
Spitzfedern im Test: Eine kleine Federbibliothek
Die Vielfalt an Spitzfedern ist riesig!. Damit wir alle schnell die für unser Werk perfekte Feder finden, habe ich um die 40 Federn getestet: Wie schreiben sie, wie verhalten sie sich auf unterschiedlichem Papier mit unterschiedlicher Tinte, welche Eigenschaften zeichnen sie aus? Hier findet ihr Antworten.
Zum Blogbeitrag