So können auch dünnflüssige Tinten mit der Spitzfeder verwendet werden

Die TInte ist zu dünndlüssig: Walnusstinte und Gummi Arabicum

Ausgewiesene Kalligrafie-Tinten haben in der Regel bereits die richtige Konsistenz, sind weder zu dick- noch zu dünnflüssig. Aber man möchte ja manchmal auch ein wenig Abwechslung in die Schreibroutine bringen. Es gibt zahlreiche Tinten in wunderschönen Farben, die zum Teil aber nicht für die Kalligrafiefeder gedacht sind (spezieller: für die Spitzfeder, denn mit anderen Federn können sie durchaus trotzdem gut funktionieren), sondern für den Füllfederhalter. Diese Tinten sind dünnflüssiger, damit sie gut durch den Federhalter fließt und ihn nicht verstopft. Auch sie lassen sich zwar grundsätzlich auch mit der Spitzfeder verwenden, ebenso wie flüssige Aquarellfarben (z. B. von Ecoline), doch führt dies häufig zu zwei eher ärgerlichen Effekten:

  1. Ist die Tinte zu dünnflüssig, fließt sie ohne Druck zwar meist einwandfrei aus der Feder. Bei etwas Druck tendiert sie jedoch dazu, den Spalt der Feder wieder „hochzuwandern“, sich also zurückzuziehen. Durch den hohen Wasseranteil hat sie eine weniger starke Bindung und kann dadurch den bei Druck entstehenden Spalt nicht „überbrücken“. Diese Tinten können besser an einer geschlossen Fläche entlangfließen (also: an der Feder bei geschlossenem Spalt, ohne dass Druck ausgeübt wird). Dies bedeutet jedoch, dass Schwellstriche kaum oder gar nicht möglich sind.
  2. Oder aber: Die Tinte fließt viel zu schnell und auf einmal von der Feder. Im schlimmsten Fall hinterlässt sie dann dicke Tropfen auf dem Papier. Selbst wenn das nicht passieren sollte, müsst ihr nach nur wenigen Strichen die Feder erneut in die Tinte tauchen, weil jeweils viel Tinte aufs Papier fließt. Beides schmälert die Freude am Schreiben.

Zum Glück gibt es zwei einfache Lösungen, wenn die Tinte zu dünnflüssig ist:

  1. Füge deiner Tinte ein wenig Gummi Arabicum hinzu. Dies ist ein Bindemittel, das dafür sorgt, dass die Tinte etwas dickflüssiger wird und so die zum Schreiben optimale Konsistenz erreicht. Dabei solltet ihr vorsichtig vorgehen: Füge das Gummi Arabicum Tropfen für Tropfen hinzu, verwende ein Dinky Dip (> Was ist das?), so dass du im Zweifelsfall nicht das ganze Tintenglas „ruinierst“, und schau nach jedem Tropfen, ob die gewünschte Konsistenz schon erreicht ist.
  2. Tinte enthält immer einen Wasseranteil. Manchmal hilft es daher, sie eine Weile offen stehen zu lassen, damit das Wasser darin etwas verdunsten kann. Kontrolliere dabei regelmäßig (also täglich), ob die gewünschte Konsistenz schon erreicht ist. Achtung: Dies funktioniert leider nicht bei allen Tinten, so z. B. nicht bei Tinten für Füllfederhalter oder flüssiger Aquarelltinte.