Exklusiv für meine Newsletter-Abonnentinnen und Abonnenten gibt es hier einen Ausblick auf den nächsten Teil des großen Feder-Tests: die Hunt-Federn!

Hunt 22b
Flexibilität: + (recht flexibel)
Breite: F
Kratzigkeit: kaum kratzig

Diese Feder wird immer wieder als Anfängerfeder empfohlen, als Alternative zu Nikko G, auch wenn sie einige unterschiedliche Eigenschaften aufweist. So ist sie etwas flexibler und reagiert damit etwas sensibler auf Druck. Kratzig ist sie jedoch nicht, wenngleich sie bei strukturiertem Papier bei den Aufstrichen ab und zu hängen bleibt. Viskosere Tinte fließt nicht reibungslos und bei Tinte mit Metallictinte sind Haarlinien auf glattem Papier eher schwierig und benötigen etwas Konzentration.
Auch wenn ich sie nicht unbedingt für blutige Anfänger empfehlen würde, ist sie insgesamt recht zuverlässig und sicher eine gute Feder für jene, die nach dem Einstieg in die Kalligrafie mal eine neue Feder probieren möchte.
Hunt 99
Flexibilität: ++ (sehr flexibel)
Breite: EF
Kratzigkeit: leicht kratzig

Diese Feder ist mit der Hunt 101 vergleichbar: genauso fein, genauso flexibel, leicht kratzig – und doch scheint sie mir viel gefälliger zu sein, denn sie funktioniert auch auf strukturiertem Papier sehr gut. Und während die 101 gut mit viskoserer Tinte zurechtkommt, mag diese Feder flüssigere Tinten lieber.
Auch wenn ich dieser Feder anfangs etwas skeptisch gegenüberstand, hat sie mich durch ihre Zuverlässigkeit und ihr feines Schriftbild mit den feinen Haarlinien und den kräftigen Schwellstrichen überzeugt: eine tolle Feder.
Hunt 100
Flexibilität: ++ (sehr flexibel)
Breite: EF
Kratzigkeit: leicht kratzig

Eine extrem flexible Feder, die ähnlich der Gillott 291 auf kleinsten Druck reagiert; dabei werden die Schenkel nicht nur gespreizt, sie biegen sich auch nach oben. Für strukturiertes Papier eignet sie sich gar nicht, sondern bleibt hängen, auf glattem Papier ist sie zwar etwas kratzig, funktioniert jedoch deutlich besser als die Gillott 291. Viskose Tinten mag sie dagegen weniger. Ähnelt auch der Hunt 103 und 108 sehr.
Diese übermäßig flexiblen und dabei nicht allzu gut kontrollierbaren Federn und ich werden wohl in absehbarer Zeit keine Freunde – beim Schreiben braucht man schon arg viel Konzentration und man muss schon recht virtuos schreiben können, um sie gut bedienen zu können, wage ich mal zu behaupten.
Hunt 101
Flexibilität: ++ (sehr flexibel)
Breite: EF
Kratzigkeit: leicht kratzig

Die Feder ist quasi die Steigerung zur Hunt 22 B: Sehr flexibel (dabei aber gut kontrollierbar), sehr fein und kratzt ein wenig bei den Aufstrichen. Auf glattem Papier funktioniert sie recht gut, besonders mit viskoserer Tinte – flüssigere Tinte fließt schnell von der Feder (zum Glück ohne Kleckse). Auf strukturiertem Papier wird es allerdings schwieriger: Durch die feine Spitze sind Aufstriche kaum möglich, da die Feder immer wieder in den Fasern hängen bleibt. Durch ihre große Flexibilität sind tolle Kontraste zwischen Haarlinien und Schwellstrichen möglich.
Eine Weile hatte ich diese Feder ständig in Gebrauch, doch aktuell habe ich so meine Schwierigkeiten mit ihr: Sie wirkt auf mich nicht mehr so zuverlässig, wie sie es mal war. Vielleicht muss ich hier wieder die perfekte Kombi aus Tinte und Papier für sie finden.
Hunt 103
Flexibilität: ++ (sehr flexibel)
Breite: EF
Kratzigkeit: leicht kratzig

Eine extrem flexible Feder, die ähnlich der Gillott 291 auf kleinsten Druck reagiert; dabei werden die Schenkel nicht nur gespreizt, sie biegen sich auch nach oben. Für strukturiertes Papier eignet sie sich gar nicht, sondern bleibt hängen, auf glattem Papier ist sie zwar etwas kratzig, funktioniert jedoch deutlich besser als die Gillott 291. Viskose Tinten mag sie dagegen weniger. Ähnelt auch der Hunt 100 und 108 sehr.
Wenn es eine sehr flexible Hunt-Feder sein soll, dann würde ich wohl die Hunt 99 wählen, doch unter den sich stark ähnelnden Federn Hunt 100, 103, 108 und der Gillott 291 wäre diese meine erste Wahl.
Hunt 104
Flexibilität: – (kaum flexibel)
Breite: EF
Kratzigkeit: recht kratzig

Super klein und super fein – aber anders als die Gillott 291, die ebenfalls winzig ist, passt diese wenigstens gut in einen Obliquehalter. Sie ermöglicht äußerst feine Haarlinien, dafür weniger starke Schwellstriche. In strukturiertem Papier bleibt sie ein wenig hängen, auf glattem Papier ist sie hingegen sehr zuverlässig, auch wenn sie ein wenig fragil wirkt.
Diese Feder eignet sich prima für kleine Zeilenhöhen. Ich mag es, die Kontrolle über die Feder zu haben, und das ist bei dieser definitiv der Fall.
Hunt 108
Flexibilität: ++ (sehr flexibel)
Breite: EF
Kratzigkeit: leicht kratzig

Eine extrem flexible Röhrchenfeder, die ähnlich der Gillott 291 auf kleinsten Druck reagiert; dabei werden die Schenkel nicht nur gespreizt, sie biegen sich auch nach oben. Für strukturiertes Papier eignet sie sich gar nicht, sondern bleibt hängen, auf glattem Papier ist sie zwar etwas kratzig, funktioniert jedoch deutlich besser als die Gillott 291. Viskose Tinten mag sie dagegen weniger. Ähnelt auch der Hunt 100 und 103 sehr.
Abgesehen davon, dass ich die Feder für meinen Geschmack und für meine Zwecke zu flexibel finde, sind Röhrchenfedern auch nicht unbedingt mein Ding: Taucht man sie zu weit in die Tinte, selbst im Dinky Dip, zieht sich diese in die Feder und man kann sie nicht gescheit reinigen.
Hunt 512
Flexibilität: – (kaum flexibel)
Breite: F
Kratzigkeit: kratzt nicht

Bei dieser Feder handelt es sich um eine Pfannenfeder, das heißt, die Spitze ist leicht nach oben gebogen. Dadurch gleitet sie gut über das Papier, auch über Aquarell- und Büttenpapier. Flexibel ist sie dabei kaum, hat aber eine recht feine Spitze, was ein schmales Schriftbild verursacht. Mit viskoserer Tinte will sie nicht so recht schreiben, Tinte mit Metallicpigmenten hingegen funktioniert wieder recht gut.
Auch wenn ich feste Federn eigentlich mag: Diese ist mir dafür einfach zu groß. Vielleicht habe ich mich schon an die kleinen, „handlichen“ Formate gewöhnt.